Niedrigzinsen und Negativzinsen

Wiki-Wissen zu Niedrigzinsen und Negativzinsen

Niedrigzinsen sind Nominalzinsen, die nahe an der 0%-Grenze liegen. Das kann mitunter zu Negativzinsen führen. Kreditnehmer profitieren von niedrigen Zinsen, da sie für das Leihen von Geld nur eine sehr geringe Gebühr entrichten müssen. Bei der Rückzahlung eines Darlehens fallen somit kaum zusätzliche Kosten an. Daher verspüren Marktteilnehmer auf der Kreditseite den Vorteil, kostengünstig an Kredite zu kommen.

Niedrigzinsen basieren auf dem niedrigen Leitzinssatz der Zentralbank. Sparer, die ihr Geld konventionell auf einem Sparbuch angelegt haben, verlieren dadurch oft Geld, da die Zinsrate geringer ist als die Inflationsrate, die zu einer Entwertung des Geldes führt. Für Anleger werden konventionelle Anlagemethoden daher unattraktiv. Je nach Anlageform haben Anleger das Risiko, bei einer Investition ihr Erspartes zu verlieren. Hinzu kommt, dass sie für das Verleihen ihres Kapitals, zum Beispiel in Form von Bankeinlagen, kaum Rendite bekommen. Durch Anlageformen mit einem höheren Risiko können sowohl ein höherer Gewinn, als auch ein großer Verlust verzeichnet werden.

Abhilfe schaffen können Online-Crowdlending Plattformen, die aufgrund niedriger Betriebskosten die Zinsen der Kreditnehmer fast unverändert an Anleger weiterreichen können. Das bietet den Vorteil eines konservativen Risikoprofils bei attraktiver Rendite.

Sobald Nominalzinsen in Zinsniveau unter null erreichen, werden sie zu Negativzinsen. Negative Realzinsen entstehen bei einer Rendite unterhalb der Inflationsrate. Das bedeutet, dass Kreditgeber dem Darlehensnehmer einen Prozentsatz zahlen, damit dieser einen Kredit bei ihnen nimmt. Kreditgeber zahlen somit eine Gebühr dafür, dass sie ihr Geld an andere Personen borgen können oder in der Bank anlegen dürfen. Negativzinsen können beispielsweise bei einem äußerst niedrigen Zinsniveau auftreten, das knapp bei oder genau an der 0%-Grenze liegt. Durch die derzeitige Niedrigzinsphase kommt es immer öfter zu negativen Zinsen. Anleger verlieren dadurch Geld Umgekehrt wird es für Kreditnehmer vorteilhafter, ein Darlehen aufzunehmen.

Niedrigzinsen werden oft auch als „Strafzinsen“ bezeichnet. Bei einem positiven Zinsniveau über der Inflationsrate bekommen Anleger eine Gebühr in der Form von Zinsen dafür entrichtet, dass sie ihr Kapital an andere Personen oder Unternehmen verleihen. Das Verleihen von Geld ist für Anleger mit einem gewissen Risiko verbunden. Um Risiko und Ertrag abzuwägen macht eine entsprechende Rendite die Anlage von Kapital attraktiv. Bei Negativzinsen ist das nicht der Fall, da Anleger ein Risiko eingehen, und gleichzeitig dafür zahlen müssen, ihr Geld zu verleihen.

Erstmals ersichtlich wurden Negativzinsen im Juni 1972 in der Schweiz erhoben, um den Zufluss von Spekulation in das Land zu verringern.

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05.05.2020