Liquidität ist die Fähigkeit, Zahlungsverpflichtungen nachzukommen und Verbindlichkeiten bezahlen zu können. Eine Person oder ein Unternehmen ist liquid, wenn offene Zahlungen beglichen werden können. Dabei kann es sich um Gehälter, Mieten oder offene Rechnungen handeln.
Viele am Kapitalmarkt gehandelte Wertpapiere werden danach beurteilt, wie liquide diese Instrumente sind, d. h. wie schnell sie auf einem funktionierenden Markt in ein akzeptiertes Zahlungsmittel umgewandelt werden können, um damit andere Waren, Dienstleistungen oder Wertpapiere zu erwerben. Für die Liquidität einer Sache ist entscheidend, wie groß der Markt ist, auf dem diese Sache gehandelt wird, und vor allem wie viele Marktteilnehmer daran interessiert sind, diese Sache zu kaufen oder zu verkaufen. Je einseitiger sich ein Markt gestaltet (D. h. entweder nur Käufer oder nur Verkäufer), desto illiquider ist dieser Markt.
Bei mangelnder Liquidität ist man verschuldet und zahlungsunfähig. Das kann letztendlich zu einer Insolvenz führen. Zu hohe Liquidität führt hingegen dazu, dass Geld gehortet und nicht investiert wird. Das führt zu Einbußen bei Rendite, da auf Zinsen verzichtet wird. Daher ist es wichtig, ein Mittelmaß an Risiko und Sicherheit zu wählen und dabei zu achten, liquide zu blieben. Bei zu hohem Risiko droht der Verlust von Kapital, was zur Zahlungsunfähigkeit führen kann. Bei zu geringem Risiko und dem Horten von Vermögen verringert sich der Wert durch Inflation. Dadurch geht automatisch ein Teil des Geldes verloren.
Zu geringe Liquidität ist neben einer mangelnden Eigenkapitalquote die häufigste Ursache von Unternehmensinsolvenzen. Das ist oft bei ungenügender Liquiditätsplanung der Fall. Dadurch verlieren Unternehmen aufgrund von ausstehenden Zahlungen an Bonität, was die zukünftige Liquidität weiter gefährdet und letztendlich zur Zahlungsunfähigkeit führt.
Die Liquidität von Kreditinstituten bezeichnet man auch als Barreserven. Dazu zählen beispielsweise Bareinlagen auf Sparkonten, aber auch ausländische Zahlungsmittel und Guthaben des jeweiligen Kreditinstitutes bei der Zentralbank. Das ist notwendig, um Sparern und Anlegern ihre Kontobestände auszuzahlen, falls sie Bargeld benötigen.
Auch Investmentfonds müssen einen Teil ihres Geldes in schnell liquidierbare Anlageformen investieren. Das schafft die Chance, flexibel und zeitunabhängig auf Anlagemöglichkeiten zu reagieren. Falls Investoren ihre Anlagen bei einem Investmentfonds verkaufen, muss dieser auch in der Lage sein, den Anleger auszuzahlen. Je höher jedoch der Bargeldanteil ist, desto geringer ist der Anteil eines Fonds am Aktienmarkt.