Als Direktbank bezeichnet man Kreditinstitute, die eine Banklizenz besitzen und Bankgeschäfte betreiben, jedoch über kein eigenes Filialnetz oder Bankberater verfügen. Im Gegensatz dazu stehen die Filialbanken, die meist ein ausgedehntes Filialnetzwerk haben und den persönlichen Kontakt zu den Kunden suchen. Durch Fernkommunikationsmittel wie beispielsweise Telefon, Handy oder E-Mail ist es für Direktbanken nicht notwendig, eigene Filialen zu betreiben. Diese Art des Vertriebes ist auch als Direct Banking bekannt, was den Direktbanken ihren Namen gibt. Die Geschäftsprozesse, die bei Filialbanken in der Filiale abgewickelt werden, können bei Direktbanken durch Onlinedienste betrieben werden. Oft fördert diese Spezialisierung Innovationen, wie den Login mit mobile TAN. Abwesenheit des Filialnetzes ermöglich der Direktbank Kosten zu senken, wodurch es möglich ist, preisgünstigere Finanzprodukte anzubieten. Abgesehen vom Zahlungsverkehr und Girokonten bieten Direktbanken Geldanlageoptionen, Wertpapiergeschäfte, Depots, Kreditkarten und Kreditfinanzierungen an.
Eine der weltweit ersten Direktbanken war die Bank für Spareinlagen und Vermögensbildung, die 1965 in Frankfurt gegründet wurde. Später wurde sie in die Allgemeine Deutsche Direktbank AG umgewandelt. Sie ist der Vorläufer der ING-DiBa. Da es im Jahr 1965 noch keine Onlineangebote gab, wurde der Kontakt mit den Kunden mit Briefen abgewickelt.
Die Einlagen von Sparern sind auch bei Direktbanken bis zu einer Summe von 100.000€ gesichert. Somit unterliegen sie, gleich wie andere Kreditinstitute, dem Einlagensicherungsgesetz. Zusätzlich sucht das Verbraucherkreditgesetz den Verbraucher zu schützen.